Historie


Der Wasserverband Unteres Lafnitztal wurde in einer konstituierenden Sitzung im Beisein von OBR DI Franz Schütter und OAR Ing. Peter Gortan vom Landeswasserbaubezirksamt Oberwart, am 28. August 1972 von der Stadtgemeinde Güssing, der damaligen Großgemeinde Neustift bei Güssing und der Marktgemeinde Heiligenkreuz im Lafnitztal gegründet. Ein weiteres Gründungsmitglied war die heute nicht mehr bestehende Wasserwerkgenossenschaft Heiligenkreuz im Lafnitztal.

1. Obmann des Wasserverbandes Unteres Lafnitztal war Hr. Josef FLAMISCH aus Heiligenkreuz i.L., der dieses Amt bis 28. Dezember 1978 ausübte.

In den Jahren 1973 bis 1978 fand die Errichtung der ersten 8 Brunnen auf dem Brunnenfeld in Heiligenkreuz i.L., eines Hochbehälters in Heiligenkreuz, von Transportleitungen zwischen Heiligenkreuz und Güssing und die Errichtung von Versorgungsleitungen in Heiligenkreuz i.L., Kleinmürbisch, Großmürbisch, Inzenhof, Tschanigraben, Neustift b.G. und in Güssing statt. In der Mitgliederversammlung vom 28. Dezember 1978 wurde Hr. Ludwig KRAMMER aus Güssing zum neuen Obmann gewählt.

In den Jahren 1981 bis 1991 erfolgte der Ausbau der Wasserversorgung durch den Bau des Wasserwerkes Heiligenkreuz mit einer Leistung von 20 l/s (Inbetriebnahme 1988), die Errichtung von 6 weiteren Brunnen (1989), die Errichtung von Transportleitungen von Güssing und Urbersdorf, die Errichtung des Ortsnetzes Urbersdorf und den Bau des Wasserwerkes Krottendorf mit einer Leistung von 5 l/s (Inbetriebnahme 1991). Am 4. März 1988 wurde mit der damaligen Güssinger Mineralwasser GmbH ein Liefervertrag abgeschlossen. Am 25. Februar 1994 wurde Bgm. Peter VADASZ zum neuen Obmann des Verbandes gewählt und übte diese Funktion bis 13. Dezember 2012 aus.

Die Gemeindetrennung der damaligen Großgemeinde Neustift bei Güssing in die Gemeinden Neustift b.G., Inzenhof, Tschanigraben, Großmürbisch und Kleinmürbisch im Jahr 1991 hatte zur Folge, dass um diese neu entstandenen Gemeinden die Mitgliederzahl des Wasserverbandes erweitert wurde. Am 14. November 1994 wurde der Abschluss eines Liefervertrages mit dem Wasserverband Unteres Raabtal mit Sitz in der Stadtgemeinde Jennersdorf beschlossen.

Im Jahr 1996 erfolgte die Erweiterung des Wasserverbandes Unteres Lafnitztal um die neuen Mitgliedsgemeinden Eltendorf, Kukmirn, Gerersdorf-Sulz, Heiligenbrunn, Königsdorf,Rudersdorf und Tobaj.

In den Jahren 1996 bis 2000 erfolgte der Ausbau des Wasserwerkes Heiligenkreuz auf eine Leistung von 90 l/s bzw. maximal 7.800 m³ Trinkwasser pro Tag, der Bau von vier großen Hochbehältern, die Errichtung von 9 neuen Brunnen und die Verlegung von ca. 200 km Wasserleitung.

Im Jahr 2000 wurde die Gemeinde Strem mit den Ortsteilen Strem Bergen und Sumetendorf und im Jahr 2001 die Gemeinde Rauchwart Mitglied des Wasserverbandes. Im Jahr 2002 wurde die Gemeinde Olbendorf als Mitglied aufgenommen und im Jahr 2004 die Gemeinde Heugraben. Im Jahr 2003 erfolgte die Inbetriebnahme des neu ausgebauten Wasserwerkes Krottendorf mit einer Leistung von nunmehr 25 l/s und der Zusammenschluss mit Leitungen des Wasserverbandes Südliches Burgenland I, wodurch der Austausch von Trinkwasser zwischen den Verbänden möglich wurde. In Deutsch Kaltenbrunn Bergen wurde an der Gemeindegrenze zu Rudersdorf Bergen ein Anschluss des Thermenlandverbandes hergestellt, zu dem nun ebenfalls eine Wasserlieferung möglich ist.

Seither wurden weitere Wasserleitungen in Punitz, Kukmirn, Tobaj, Großmürbisch, Heiligenbrunn, Rudersdorf, Dobersdorf, Königsdorf, Zahling und Eltendorf, Strem, Sumetendorf, Rauchwart, Olbendorf, Inzenhof und Güssing durch den Wasserverband Unteres Lafnitztal errichtet. Im Jahr 2006 erfolgte die Bohrung für einen neuen Brunnen in Dobersdorf, wo man in einer Tiefe von ca. 225 und 265 Meter fündig wurde. Im Jahr 2007 wurde Herr Richard Vettermann zum neuen Geschäftsführer des Verbandes bestellt und es wurde mit der Errichtung einer Transportleitung vom Wasserwerk Heiligenkreuz bis nach Königsdorf, der Verlegung von Versorgungsleitungen in Heiligenkreuz i.L., in Poppendorf sowie in Güssing begonnen und es fand der Abschluss von Lieferverträgen statt, unter anderem mit der Güssinger Beverages & Mineralwater GmbH, der Wassergenossenschaft Gamischdorf, dem Sportclub Gerersdorf, der Zinner Obstbau GmbH für die Obstbauplantagen in Kukmirn und Rudersdorf, dem Schi- und Wanderclub Kukmirn, sowie mit weiteren Obstbauern in Eltendorf, Gerersdorf und Kukmirn zur Bewässerung ihrer Obstbauplantagen.

Am 13. Mai 2008 wurde ein Liefervertrag mit der (damaligen) Blue Chip Energy GmbH in Güssing für die Solarzellenproduktion abgeschlossen, welcher mit 15. Dezember 2014 vom Nachfolgeunternehmen AE111 GmbH übernommen wurde. Im Dezember 2009 wurde mit einem weiteren landwirtschaftlichen Betrieb in Neusiedl bei Güssing ein Liefervertrag abgeschlossen. Mit der Businesspark Heiligenkreuz GmbH besteht seit dem Jahr 1997 eine Anschlussvereinbarung für maximal 10 l/s, ein Liefervertrag ist noch abzuschließen. Am 21. Juni 2012 wurde ein Liefervertrag mit der Wassergenossenschaft Schallendorf-Brunnergraben abgeschlossen.

In der Mitgliederversammlung vom 13. Dezember 2012 wurde Bgm. Franz KAZINOTA einstimmig zum neuen Obmann des Wasserverbandes Unteres Lafnitztal gewählt und in der Mitgliederversammlung vom 13. Dezember 2017 einstimmig in diesem Amt bestätigt.

Im Jahr 2018 erfolgten Instandsetzungsarbeiten an den Hochbehältern Hundseck, Heiligenkreuz und Burg Güssing, sowie die Fertigstellung der Ausbaumaßnahmen am Brunnen Tobaj 3 und an den Brunnen Krottendorf 1c und 2a. Im Frühjahr 2019 wurde dann mit der Umlegung von Bestandsleitungen zur Baufeldfreimachung in Heiligenkreuz i.L. und mit dem Bau des neuen Wasserwerks begonnen, das zusammen mit den beiden Photovoltaikanlagen in Krottendorf und Heiligenkreuz Ende 2019 fertig gestellt wurde. Die Klimatisierung des Gebäudes erfolgt mittels Kaltwassers, das im Wasserwerk im Kreislauf geführt wird. Durch die Produktion von „grünen“ Strom aus den Photovoltaikanlagen, produziert der Wasserverband mehr Strom als er im neuen Gebäude verbraucht.

Im Zusammenhang mit der Errichtung der S 7 Fürstenfelder Schnellstraße sind Umlegungen von Wasserleitungen notwendig, mit denen im Jahr 2020 begonnen wurde. Gleichzeitig erfolgt auch die Verlegung von zwei Brunnenstandorten in Heiligenkreuz i.L. In diesem Jahr erfolgten auch Instandsetzungsarbeiten an den Hochbehältern in Olbendorf, Kukmirn und Punitz.